Dietershausen/Kreuzberg - „Der Berg ruft!“, hieß es am 1. Juni 2013 für die Schönstatt-Mannesjugend Fulda nebst Freunden. Dem Ruf folgten der Zahl 13 hochmotivierte und bestens trainierte Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Die Weggefährten haben dabei die knapp 30 Kilometer lange Strecke in einem neuen Rekordtempo zurückgelegt. Doch am Anfang stand erst einmal der Auftakt am Schönstatt-Kapellchen in Dietershausen. Sowohl das Bonifatiuslied als auch das dazugehörige „Zicke-Zacke“ stimmten die Teilnehmer auf die Wanderung ein. Ein letzter Gruß in Richtung Muttergottes und schon verließ der Trott unter skeptischer Beobachtung von Schwester Hiltraude und einiger besorgt blickender Eltern das idyllische Dörfchen Dietershausen. Auch Petrus schien der Abschied schwer zu fallen, er weinte dicke Tränen vom Himmel.
Der Weg führte traditionell über Ebersburg, am Wachtküppel vorbei nach Gersfeld. Pünktlich um 12 Uhr kehrte die Truppe im städtischen Einkaufszentrum ein und versorgte sich an der angrenzenden Fleischertheke mit köstlichen Mettbrötchen. Petrus schien sich über das Einhalten des straffen Zeitplans so sehr zu freuen, dass er diesmal einen kräftigen Strom Freudentränen zur Erde schickte. Der Metzger hinter der Theke deutete auf den Parkplatz vor der Tür, wo gerade drei Motoradfahrer in den strömenden Regen starteten und bemerkte: „Bei so einem Wetter Motoradfahren, die sind doch verrückt.“ Dieser Feststellung schlossen sich die nur leicht durchnässten Wandersleute kopfschüttelnd an. Nach der Stärkung ging es weiter Richtung Sparbrod, wo es den duftenden Versuchungen der „Hähnchen Paula“ zu widerstehen galt. Die Schwedenschanze war schnell erklommen und auch der Abstieg nach Oberweisenbrunn war ohne Schnee und Eis rasch genommen. In Oberweisenbrunn fragten, den Rucksackträgern völlig unbegreiflich, gleich mehrere Einheimische, ob man denn wirklich bei diesem Wetter auf den Kreuzberg wolle. Natürlich! Vor dem Ziel, des Nebels wegen, nur vor dem inneren Auge greifbar nah, stand der Arnsberg als letztes großes Hindernis auf dem Plan. Hier konnte vor allem das Schuhwerk beweisen, wie wasserfest und schlammbeständig es war.
Auf halbem Anstieg des Kreuzbergs wurden noch ein paar Parkplatzwanderer überholt und schon ging es die 294 Stufen zur Kreuzigungsgruppe hinauf. Das Bonifatiuslied und Gruppenbild bei Windstärke 10, dichtem Nebel, Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt waren der krönende Abschluss. Kaum sechs Stunden nach dem Start in Dietershausen kehrte die Gruppe im Kloster Kreuzberg ein, um noch einige gemütliche Stunden zusammen zu verbringen. Hier wurde sich in der warmen Klosterstube bei einer Maß Klosterbier und zünftigem Essen von den zurückliegenden Strapazen erholt und gefachsimpelt. Aber in einem Punkt waren sich alle einig; nächstes Mal findet die Kreuzbergwanderung wieder im Winter bei Eis, Schnee und schönem Wetter statt!